Zahnpasta ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer täglichen Mundhygiene. Die Auswahl der richtigen Zahnpasta kann jedoch eine Herausforderung sein, da es viele verschiedene Inhaltsstoffe gibt, die jeweils unterschiedliche Vorteile und Wirkungen haben. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Inhaltsstoffe in Zahnpasten und geben Empfehlungen für spezifische Bedürfnisse.
Wichtige Erkenntnisse
- Fluorid ist essenziell für den Schutz des Zahnschmelzes und die Vorbeugung von Karies.
- Schleifkörper in Zahnpasten helfen, die Zahnoberfläche gründlich zu reinigen, können aber bei empfindlichen Zähnen problematisch sein.
- Antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe in Zahnpasten tragen zur Gesundheit des Zahnfleisches bei, können jedoch Nebenwirkungen haben.
- Schäumungsmittel sorgen für eine bessere Verteilung der Zahnpasta im Mund, können aber bei empfindlicher Mundschleimhaut irritierend wirken.
- Es gibt spezielle Zahnpasten für Kinder, empfindliche Zähne und zur Zahnaufhellung, die auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt sind.
Fluorid: Der Schlüssel zum Schutz
Wie Fluorid wirkt
Fluorid ist ein natürlicher Bestandteil von Zähnen und Knochen. Im Zahnschmelz fördert es den Einbau von Mineralien, die die Oberfläche härter werden lassen. Dieser Prozess, Remineralisierung genannt, wirkt den Schäden entgegen, die Bakterien durch die Produktion von Säuren verursachen. Fluorid bietet daher einen wirksamen Schutz vor Karies, wie Zahnärzte in vielen Studien nachgewiesen haben.
Empfohlene Fluoridkonzentration
Die karieshemmende Wirkung von Fluorid ist in zahlreichen Studien bewiesen. Zahnpasten mit 1.500 ppm, die zwei Mal täglich angewendet werden, hemmen das Kariesrisiko um 40 Prozent und sind absolut sicher. Bei Kinderzahnpasten wurden 2018 sogar die Fluoridempfehlungen erhöht.
Altersgruppe | Empfohlene Fluoridkonzentration |
---|---|
Erwachsene | 1.500 ppm |
Kinder | 1.000 ppm |
Fluoridfreie Alternativen
Obwohl die Wirksamkeit von Fluorid klar belegt ist, gibt es auch fluoridfreie Alternativen. Diese enthalten oft andere mineralisierende Stoffe wie Hydroxylapatit. Allerdings ist bisher nicht ausreichend nachgewiesen, dass diese Substanzen vergleichbar effektiv vor Karies schützen.
Eine sorgfältige Abwägung ist empfohlen, wenn man sich für fluoridfreie Zahnpasta entscheidet.
Schleifkörper: Für eine gründliche Reinigung
Schleifpartikel und Putzkörper sind feinste Partikel, die Bakterien und Beläge beim Zähneputzen mechanisch von den Zähnen entfernen. Der Zahnschmelz und das Zahnfleisch sollen dabei möglichst geschont werden. Gerade in weißmachenden ("Whitening") Zahnpasten sind allerdings häufig aggressive Schleifpartikel enthalten, die bei regelmäßiger Anwendung die Zahnoberfläche aufrauen und das Zahnfleisch ausdünnen können und dadurch sowohl den Zahnschmelz als auch das Zahnfleisch erheblich schädigen können.
Arten von Schleifkörpern
Ein wichtiger Aspekt ist die Menge und Art der enthaltenen Schleifkörper. Schleifkörper wie Kreide oder Kieselsäure sind notwendig, um Ablagerungen gründlich zu entfernen. Allerdings ist es wichtig, dass der Einsatz von Schleifkörpern in der Zahnpasta begrenzt wird. Ein übermäßiger Anteil kann den Zahnschmelz angreifen und die natürliche Schutzschicht der Zähne beeinträchtigen. Um den richtigen Grad der Abrasion zu bestimmen, gibt es den sogenannten Relativ Dentin Abrasion (RDA)-Wert. Je höher dieser Wert, desto stärker ist der Abrieb.
Vor- und Nachteile
Abrasiva sind unabdingbar für eine gute Putzwirkung. Ein leichter Abrieb durch die Putzkörperchen entfernt Plaque und poliert die Zahnoberfläche. Allerdings ist der Schmirgeleffekt insbesondere bei Zahnpasten mit Whitening-Effekt durch grobe Schleifkörper manchmal zu stark. Dadurch kann der Zahnschmelz Schaden nehmen.
Putzkörper sind winzige, aber sehr harte Bestandteile der Zahnpasta, die wie Schmirgelstoffe wirken. Sie polieren die Zahnoberfläche und entfernen Bakterien und Verfärbungen.
Empfehlungen für empfindliche Zähne
Verbraucher können hier auf den sogenannten RDA-Wert (Relativer Dentin Abrasion) achten. Für empfindliche Zähne empfiehlt es sich, Zahnpasten mit einem niedrigen RDA-Wert zu wählen. Diese sind schonender zum Zahnschmelz und Zahnfleisch und reduzieren das Risiko von Schäden. Es ist ratsam, Zahnpasten zu wählen, die speziell für empfindliche Zähne entwickelt wurden und weniger aggressive Schleifkörper enthalten.
Antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe
Diese Inhaltsstoffe hemmen das Bakterienwachstum und beugen so Zahnfleischentzündungen sowie Karies vor. Antibakteriell und entzündungshemmend wirken unter anderem folgende Inhaltsstoffe in Zahnpasten:
- Chlorhexidin (Chlorhexidine Digluconate, CHX)
- Zink-Verbindungen wie Zinklaktat, Zinkchlorid (Zinc Lactate, Zinc Chloride)
- Zinnpyrophosphate (Stannous Pyrophosphate)
- Triclosan (Triclosan, TCS)
Schäumungsmittel: Mehr als nur Schaum
Aufgabe der Schäumungsmittel
Schäumungsmittel sind Substanzen, die fetthaltige Stoffe lösen können und die Oberflächenspannung von Wasser herabsetzen. Sie sorgen dafür, dass die Zahnpasta im Mund schäumt, der Zahnbelag gelockert wird und damit ein höherer Reinigungseffekt eintritt. Schäumungsmittel erleichtern die Beseitigung von Essensresten und Plaques und tragen zur Entfernung von Plaque und Bakterien bei.
Häufig verwendete Schäumungsmittel
Ein weit verbreiteter Inhaltsstoff in Zahnpasten ist Natriumlaurylsulfat (SLS). SLS wirkt antibakteriell, steht jedoch im Verdacht, allergieauslösend und hautreizend zu sein. Daher sollte der Gehalt die 2 Prozent Grenze nicht überschreiten. Bis zu dieser Grenze fördert es sogar die Gesundheit des Zahnfleisches. Etwa jede vierte Zahnpasta enthält diese Substanz, die verhältnismäßig aggressiv ist und die Mundschleimhäute reizen kann.
Schäumungsmittel bei empfindlicher Mundschleimhaut
Nicht jedes Schäumungsmittel ist empfehlenswert, besonders für Menschen mit empfindlicher Mundschleimhaut. Wenn Sie empfindliche Mundschleimhaut haben, sollten Sie auf Zahnpasten mit Natriumlaurylsulfat verzichten. Es gibt alternative Schäumungsmittel, die weniger reizend sind und dennoch effektiv reinigen.
Schäumungsmittel sorgen dafür, dass sich die Zahncreme gut im Mund verteilt und auch in enge Zahnzwischenräume vordringt.
Empfehlungen für spezifische Bedürfnisse
Es gibt keine Zahnpasta, die perfekt auf die Bedürfnisse jeder Person abgestimmt ist. Die Wahl sollte auf die individuellen Bedürfnisse und den jeweiligen Zustand der Mundgesundheit ausgerichtet sein. Zahnärzte können dabei helfen, die passende Zahnpasta zu finden, die den spezifischen Bedürfnissen entspricht.
Mythen rund um Zahnpasta
Es gibt viele Mythen und Missverständnisse über Zahnpasta. Einer davon ist, dass mehr Zahnpasta zu besseren Reinigungsergebnissen führt. Tatsächlich ist eine erbsengroße Menge ausreichend.
Abschließende Gedanken
Die Wahl der richtigen Zahnpasta ist entscheidend für die Mundgesundheit. Eine gute Zahnpasta sollte nicht nur Fluorid enthalten, um den Zahnschmelz zu stärken und Karies vorzubeugen, sondern auch andere wichtige Inhaltsstoffe wie Putzkörper und Schäumungsmittel, die zur gründlichen Reinigung der Zähne beitragen. Darüber hinaus können antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe helfen, Zahnfleischentzündungen und Bakterienwachstum zu verhindern. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen und gegebenenfalls zahnärztlichen Rat einzuholen, um die optimale Zahnpasta zu finden. Letztendlich trägt eine sorgfältig ausgewählte Zahnpasta wesentlich zu einem gesunden und strahlenden Lächeln bei.
Häufig gestellte Fragen
Warum ist Fluorid in Zahnpasta wichtig?
Fluorid stärkt den Zahnschmelz und macht ihn widerstandsfähiger gegen Säureangriffe, wodurch Karies vorgebeugt wird.
Gibt es Alternativen zu fluoridhaltiger Zahnpasta?
Ja, es gibt fluoridfreie Zahnpasten, die oft natürliche Inhaltsstoffe enthalten. Diese bieten jedoch nicht denselben Kariesschutz wie fluoridhaltige Zahnpasten.
Welche Schleifkörper werden in Zahnpasta verwendet?
In Zahnpasten werden verschiedene Schleifkörper wie Silikate, Kalziumkarbonat und Aluminiumoxide verwendet, um die Zähne gründlich zu reinigen.
Sind antibakterielle Inhaltsstoffe in Zahnpasta sicher?
Ja, antibakterielle Inhaltsstoffe wie Chlorhexidin und Zinkverbindungen sind sicher und helfen, Bakterienwachstum zu hemmen und Zahnfleischentzündungen vorzubeugen. Bei empfindlicher Mundschleimhaut sollte jedoch Vorsicht geboten sein.
Was bewirken Schäumungsmittel in Zahnpasta?
Schäumungsmittel wie Natriumlaurylsulfat sorgen dafür, dass sich die Zahnpasta gut im Mund verteilt und der Zahnbelag gelockert wird. Sie tragen auch zu einem frischen Mundgefühl bei.
Welche Zahnpasta ist für empfindliche Zähne geeignet?
Für empfindliche Zähne eignen sich Zahnpasten mit niedrigem Abrieb und beruhigenden Inhaltsstoffen wie Kaliumnitrat oder Strontiumchlorid, die helfen, die Schmerzempfindlichkeit zu reduzieren.